Im Juni habe ich an zwei Wochenenden das Eislaufbuch „Ein perfektes Paar. Aljona Savchenko und Robin Szolkowy“ in Chemnitz und in Oberstdorf vorgestellt, einmal mit Robin und einmal mit Aljona. Natürlich wäre es am idealsten gewesen, eine Präsentation mit beiden Sportlern zu machen, aber sie haben beide volle Terminkalender und sind eben nicht mehr zusammen unterwegs. Robin arbeitet als Trainer im In- und Ausland, Aljona jettet mit ihrem neuen Partner Bruno Massot zu Shows nach Korea, zum Training nach Florida und Frankreich und ist zwischendurch mal wieder in Oberstdorf. Da den richtigen Zeitpunkt zu finden, ist gar nicht so einfach (zumal ja auch ich viel unterwegs bin).

Aber es hat geklappt, die Sportler haben wunderbar mitgemacht und die Leute vor Ort uns unterstützt. Es hat jedenfalls viel Spaß gemacht, wir hätten uns nur ein wenig mehr Publikum gewünscht, aber dazu komme ich noch.
In Chemnitz war die Buchvorstellung in das Sommerfest des Chemnitzer Eislauf Clubs (CEC) integriert. Eigentlich war das die perfekte Bühne, denn in Chemnitz haben Aljona und Robin elf Jahre lang trainiert und waren in der Eishalle quasi „zu Hause.“ Der Chemnitzer Verlag schickte einen Promoter und baute einen Stand auf, der Verein organisierte einen Beamer und Leinwand, denn ich wollte ja zwei Programme vorspielen. Das hat mit dem Beamer so toll funktioniert, dass ich mir gleich ein Minimodell gekauft habe, das ich bei künftigen Lesungen etc. einsetzen kann.

Der Verlag warb kräftig mit Anzeigen in der zu ihm gehörenden „Freien Presse“ (größte Tageszeitung in der Region). Um möglichst viele Menschen zu erreichen, boten wir zwei Präsentationen an, am Nachmittag kurz nach Beginn des Fests und am frühen Abend. Die erste Präsentation war sehr gut besucht, der Raum voll. Der CEC hatte dafür den Ballettraum umfunktioniert und Stühle aufgestellt. Matthias Zwarg, der Leiter des Buchprogramms im Chemnitzer Verlag, moderierte die Lesung. Wir spielten die Kür von Warschau 2007 ab, als Aljona und Robin ihren ersten EM-Titel gewannen. Diese Kür war ein Höhepunkt ihrer Karriere, ein makelloses, wunderbares Programm zum „The Mission“ Soundtrack. „Ich hatte Gänsehaut, als wir die Kür angeschaut haben“, sagte Robin später zu mir. Ich las die entsprechende Passage aus dem Buch, das ist sowieso eine meiner Lieblingsstellen, insbesondere, als Robin seine Mutter im Publikum entdeckt und gar nicht wusste, dass sie nach Warschau gekommen war. Robin und ich beantworteten anschließend Fragen des Publikums, danach signierten wir Bücher.

Viele der Besucher hatten das Buch schon längst gekauft und zum Signieren mitgebracht. Bei der zweiten Präsentation waren weniger Zuhörer da, weil das Vereinsfest langsam ausklang, aber zum Beispiel war die aktuelle Deutsche Meisterin Lutricia Bock gekommen. Diesmal zeigten wir die Kür „Pina“, auch eines meiner liebsten Programme von Aljona und Robin, vom Grand Prix Finale im Dezember 2011. Ich las aus dem Kapitel „Pina“, unter anderem geht es darin um den dreifachen Wurfaxel.
Die Lesung war gelungen, dass insgesamt weniger Leute als erhofft kamen, lag vielleicht auch daran, dass mit viel Aufwand das Fußballstadion in Chemnitz neu eröffnet wurde und es zwischendurch auch mal heftig regnete. Das hat dann vielleicht doch den einen oder anderen abgeschreckt, sich auf den Weg ins Eisstadion zu machen. Ein ganz herzliches Dankeschön geht natürlich an die Buchhändlerin Conny Oehler aus St. Egidien bei Chemnitz, die unseren Büchertisch die komplette Zeit über besetzt und auch noch andere Eislaufbücher mitgebracht hat. Sie hatte mich angeschrieben, nachdem sie das Buch gelesen hatte, es kam gleich ein sehr guter Kontakt zustande.

Eine Woche später wiederholten wir das Procedere in Oberstdorf mit Aljona. Diesmal allerdings waren wir nicht in der Eishalle, sondern im Loft, einem Kino mit Eventgastronomie. Die Location war super, hier spielen wir die Videos auf einem großen TV-Bildschirm ab, auch das klappte sehr gut, dank Alexa Schwendinger und ihres Teams im Loft. Aljonas Manager Otto-Mäx Fischer moderierte, und auch der Präsident des ECO Oberstdorf, Thomas Löffler, sagte ein paar Grußworte. Ich fing wieder mit Warschau an, denn dieses Programm liegt auch Aljona besonders am Herzen. Für die zweite Textstelle nahm ich diesmal den „Pink Panther“, die Kür der Saison 2010/11, denn das ist ein Programm, mit dem sich Aljona immer ganz besonders identifiziert hat. „Bis heute kommen noch Kinder zu mir und fragen nach dem Pink Panther“, sagte Aljona. Auch in Oberstdorf hatten wir einige Zuhörer, aber es hätten mehr sein können. Zwar hat die Lokalzeitung die Lesung angekündigt, aber die Werbeplakate des Verlags trafen erst am Montagmorgen, also am Tag der Veranstaltung ein. Meine Freundin Irene und ich haben sie zwar noch mit der freundlichen Unterstützung der Eismeister in der Halle aufgehängt und auch das Oberstdorf Haus nahm vier, aber es war natürlich eigentlich zu spät. In der Eishalle wusste jedenfalls kein potenzieller Interessent, den wir ansprachen, etwas von der Lesung. Andererseits gab es in der „Lounge“ im Loft gar nicht so viele Plätze für Zuhörer, wären noch mehr gekommen, hätten die Leute stehen müssen (ein paar standen auch oder waren auf der Empore).

Beide Präsentationen waren gelungen, den Leuten hat es offensichtlich gefallen und es wurden auch mehrere Bücher verkauft. Und für künftige Veranstaltungen habe ich wieder etwas gelernt – noch mehr versuchen, nichts dem Zufall zu überlassen.

Dein buch hat viele Leser verdient! Ich drücke die Daumen!